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Mittwoch, 4. Juni 2014

Meine Nerven liegen blank...

... und es ist unklar, ob mich keiner verstehen kann oder will, bzw. ob ich vielleicht langsam verrückt werde.

Ich habe Angst vor einer Einleitung. Die folgenden Informationen stammen auch nicht aus irgendeinem Forum, sondern von Hebammen, die seit rund 30 Jahren ihren Job machen und von meiner Frauenärztin. Es sind also zuverlässige Quellen.

Mir ist von besagten Personen gesagt worden, dass eine Einleitung mit dem Wehentropf meistens zu sehr starken und schmerzhaften Wehen führt, die von 0 auf 100 gehen. Der Körper hat also nicht wie im Normalfall stundenlang Zeit sich an die Wehen zu gewöhnen und mit dem immer stärker werdenden Schmerz umzugehen. Die Hebamme, bei der ich eben zur Akupunktur gewesen bin, sagte, dass die gebärenden Frauen auch durchaus bis zu 5 Tage am Wehentropf liegen und die Geburt trotzdem nicht los geht. Könnt ihr euch das vorstellen? 5 Tage am Stück mit den schlimmsten Wehen???

Die Folge davon ist, dass nicht nur die Frauen, sondern auch Geburtshelfer zu einer PDA raten, damit die Gebärende mal abschalten, entspannen und schlafen kann. Diese möchte ich eigentlich aber auch nicht, damit ich mich frei bewegen kann und vor allem auch noch in die Wanne kann, wenn ich das möchte. Beides ist wegen des Infektionsrisikos absolut ausgeschlossen bei einer PDA. 

Hinzu kommt, dass ich (aufgrund meines super niedrigen Blutdrucks (90:60)) sehr wahrscheinlich noch etwas zur Stabilisierung des Kreislaufs bekomme um nicht ohnmächtig zu werden. Bedeutet: ich habe bisher schon mal drei Schläuche mit Zeugs in meinem Körper und kann mich noch nicht mal frei bewegen, sondern nur wie ein Käferchen auf dem Rücken im Bett liegen.

Als nächste Folge der PDA können die Wehen stark nachlassen, weil ja untenrum alles lahm gelegt wird. Das bedeutet wiederum, dass sehr wahrscheinlich durch den Stress (meinerseits) die Herztöne des Kindes schlechter werden und alle immer weiter darauf drängen, dass das Kind bald kommen muss. Sehr wahrscheinlich wird dann eine Saugglocke (oder Zange) zum Einsatz kommen um das Baby zu holen. Dieser Zwangseingriff wiederum lässt den Damm schneller reißen oder aber es wird direkt geschnitten. 
Im schlimmsten Fall, wenn gar nichts geht könnte es sogar ein Kaiserschnitt werden. 

Warum versteht niemand, dass das eine Kette von Reaktionen ist, die ich um jeden Preis vermeiden will???

Mein super erfahrenes und schlaues Umfeld hat immer wieder betont: Treppensteigen und Hausarbeit regen die Wehen an. Also war ich die ganze Zeit in Action. Nun wiederum heißt es: der Körper sei so gestresst, dass die Wehen nicht kommen. Ich sollte mich ausruhen und entspannen, dann ließe der Körper auch Wehen zu. Aha. Treppensteigen soll ich auch sein lassen, lieber was auf dem Gymnastikball die Hüfte kreisen lassen. Aber auch dies nicht zu lange, weil ja sonst immer weiter Wasser in die Beine und Füße fließt und ich diese ja in der Horizontalen lagern soll. Aha ok. Ich soll doch mal ein paar Schäferstündchen halten, da das Sperma auch Wehen auslösen kann. Das sei der absolute Geheimtipp! (übrigens auch von meiner Ärztin und den Hebammen). Leider hat mein Mann seit Wochen keine Lust auf Sex. Der nächste Geheimtipp von einer alten Klassenkameradin und einer Dame aus der Akupunkturstunde: ein Glas Sekt oder Wein zu trinken. Das hätte die Wehen noch in der selben Nacht angeschmissen. Die Hebamme dagegen sagt: bloß nicht! Alkohol legt die Muskulatur lahm, also auch die Gebärmutter (die ja ein einziger Muskel ist). Folge: keine Wehen. Aha. 

Und was ist jetzt richtig und was falsch??? Wisst ihr nicht? Wundert mich nicht... ich weiß es auch nicht.

Ich komme mir vor wie ein kleines bockiges und trotziges Kind, das nur ruft: "Nein, das will ich nicht!" und "Nein, das will ich auch nicht!". Aber es hilft nichts. Ich könnte nur heulen und hab es eben auch ne ganze Weile getan. Bitte Mäusezähnchen, mach dich von alleine auf den Weg. Wir schaffen das zusammen. Ich liebe dich, deine Mama.

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